01.05.09 Quasistationäres Gewitter mit heftigem Starkregen

Hallo zusammen,

schon in der Nacht vom 30.04. auf den 01.05. tanzte man nicht nur in den Mai, sondern man wurde an einigen Stellen in Deutschland auch durchaus nass dabei. So gesehen eine Abkühlung für all diejenigen, denen nach genüsslichem Alkoholkonsum warm wurde. Aber Patrick und ich hatten etwas anderes im Sinn. Ziemlich spät am Abend entwickelte sich östlich von Paderborn eine Linie aus, die schon kurz darauf elektrische Aktivität zeigen sollte. Ich fuhr zu Patrick und von dort aus machten wir uns auf den Weg Richtung Drensteinfurt / Lüdinghausen. Auf dem Weg Richtung Nordwest konnte man immer wieder Wetterleuchten erkennen, welches allmählich immer kräftiger wurde, denn wir fuhren vor der Zelle her. Bei der Ankunft auf einem Feld zwischen Drensteinfurt und Lüdinghausen mussten wir schnell erkennen, dass die Zelle bereits ihre besten Tage hinter sich hatte und schmiss nur noch 2 Blitze raus. Einen davon konnten wir beide festhalten:



Dieses sollte eine vergeigte Generalprobe sein.

Der Folgetag sollte nach den GFS Modellen wesentlich spannender ausfallen. Estofex sah uns zudem im Randgebiet eines Level 1 und dort wurde klar gemacht, dass recht viel Hagel aus den Zellen fallen könnte. Etwa gegen 19 Uhr begann die Wetterküche auch für uns Dortmunder interessanter zu werden. Aus Richtung Südwest kommend zog eine relativ quasistationäre Zelle auf uns zu, die allmählich immer mehr an Intensität zunahm und auch auf dem Radar ab und zu sehr hohe Echos aufwies. Felix z.B. hatte von seinem Standort im Ennepe-Ruhr-Kreis (bei Ennepetal) eine gute Sicht auf die sich nur langsam verlagernde Zelle:



Sie wuchs aber schön in die Breite und sah aus der Entfernung relativ imposant aus:



Die Sonne tankte sich immer wieder zwischen den massiven Quellungen durch und sorgte noch für ein wenig Energienachschub:



Tobias hat sich direkt am Dortmunder Flughafen positioniert und wartete dort auf die langsam näher rückende Zelle. Zwischenzeitlich sorgten die kleinen Quellungen aber immer wieder für schöne Lichtspiele:



Hier ist schön im Hintergrund die Zelle zu sehen, die von der Sonne noch befeuert wurde:



Aber auch sie musste der ausgewachsenen Gewitterzelle langsam Platz machen:



Elmar und ich haben uns an der Emil-Figge-Straße an der Dortmunder Universität im Stadtteil Eichlinghofen positioniert und hatten eine gute Frontalansicht auf die Zelle, die uns langsam aber immer näher kam. Auch über Bochum löste es aus, sodass Fabian ebenfalls raus fuhr und sich erst um die Zelle über Bochum gekümmert hat, die wir hier auch gesehen haben:



Aber auch die Zelle über dem Märkischen Kreis kam langsam näher. Hier zu sehen, ein Teil der Zelle in der Frontalansicht:



Die Zelle kam immer näher, die Bässe wurden immer lauter und der Kern immer dunkler. Wie man sehen kann, leider alles andere als fotogen:





Nun hieß es für uns ab ins Auto, denn der Regen begann langsam über uns herein zu brechen. Wir hatten eine gute Position, wir bekamen nur leichten Regen ab, konnten aber währenddessen die schönen CGs beobachten, die in Richtung Witten / Wetter / Schwerte einschlugen.

Fabian indes hatte seine Position in Richtung Volmarstein verlagert und traf dort auf eine geschlossene Hageldecke. Hier ein Bild von seiner Hand mit den Mini-Eiswürfelchen:



Nachdem wir vom Niederschlag überholt wurden, fuhren wir in Richtung Osten, da wir uns mit Patrick treffen wollten. Wir sollten das ganze aber auf halber Strecke noch einmal revidieren, da wir von Lars einen Anruf bekamen. Ein befreundeter Kollege der Feuerwehr Hagen teilte ihm mit, dass im Raum Hagen / Wetter sowie Dortmund-Lücklemberg, Kirchhörde und Hacheney viele Straßen überflutet wurden und im Zuge des starken Aquaplanings, kam es auf der B54 in Richtung Herdecke / Hagen zu einer Massenkarambolage mit mindestens 6 Fahrzeugen, wobei wir definitiv 6 total beschädigte Autos ausmachen konnten. Fotos durften wir von dieser sensiblen Stelle nicht machen. Insgesamt wurde die B54 in Richtung Hagen voll gesperrt, es bildete sich ein langer Stau. Es waren ca. 8 Löschzüge der Feuerwehr, 2 Rettungswagen, 5 Polizeiwagen und 8 Abschleppwagen im Einsatz.

Lars hat im Zuge der Reanalyse ein kleines Video zusammengestellt, welches die Schäden durch überspülte Straßen und Wege zeigt. Es ist von mehreren Standorten aus aufgenommen, aber seht selbst.


Wir hoffen, dass euch dieser ausführliche Bericht gefällt. Schade, dass diese Zellen gestern nicht sonderlich fotogen waren, aber wir freuen uns, dass wir gestern wenigstens ein wenig Spannung geboten bekamen.

Heute gab es in den Ruhrnachrichten auch einen kurzen Artikel zu dem gestrigen Gewitter:


{flv}010509|500|344|0{/flv}


LG


Elmar, Lars, Tobias, Felix, Fabian, Daniel

© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

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